Kalkstickstoff / Perlka der besondere Dünger

für Pferdeweiden, Obst, Heimgarten

Kalkstickstoff ist ein umweltfreundlicher Mehrwirkungsdünger, der zu den zugelassenen EG-Düngemitteln gehört.

Aufgrund seiner besonderen Zusammensetzung versorgt Kalkstickstoff die Pflanzen auf ideale Weise mit Stickstoff und führt dem Boden wertvollen Kalk zu.Gleichzeitig verringert er den Unkraut- und Krankheitsdruck, denn er hat eine Teilwirkung gegen aus Samen auflaufende ein- und zweikeimblättrige Unkräuter sowie gegen bodenbürtige Krankheiten und eine Reihe von Parasiten.

Die Umsetzung von Kalkstickstoff im Boden

Nach dem Ausstreuen setzt sich Kalkstickstoff unter dem Einfluß von Bodenfeuchtigkeit über mehrere Zwischenstufen in düngenden Kalk und pflanzenverfügbaren Ammonium-Stickstoff um.

In der ersten Teilreaktion wird Kalkstickstoff zu Kalk und Cyanamid umgewandelt. Das Zwischenprodukt Cyanamid wird weiter über Harnstoff vollständig in pflanzenverfügbares Ammonium umgewandelt.

Entgegen der weit verbreiteten Meinung entsteht bei der Umsetzung von Kalkstickstoff kein giftiges Cyanid-Gas, das dem Boden entweichen könnte, sondern Cyanamid, das in der wäßrigen Bodenlösung verbleibt und die Sonderwirkungen des Kalkstickstoff hervorruft.



Ein Teil des Cyanamids reagiert weiter zu Dicyandiamid (DCD). Dieses DCD hat nitrifikationshemmende Eigenschaften, d.h. es verzögert die durch bestimmte Bodenbakterien (Nitrosomonas und Nitrobacter) hervorgerufene Umsetzung des Ammoniumstickstoffs zu Nitrat.

Schema der Nitrifikation:



Dicyandiamid hemmt ausschließlich die Aktivität der Nitrosomonas-Bakterien, und nicht die der Nitrobacter. So kann sich kein pflanzenschädigendes Nitrit im Boden anreichern.

Generell läßt sich die Umsetzung von Kalkstickstoff im Boden in zwei Phasen untergliedern: die Cyanamidphase und die Düngephase.



Während der Cyanamidphase entfaltet Kalkstickstoff seine zahlreichen Zusatzwirkungen. Der Wirkstoff Cyanamid hält, je nach Umsetzungsbedingungen, 8-14 Tage lang im Boden an. Die Umsetzungsgeschwindigkeit hängt von Bodenfeuchtigkeit, -temperatur, -aktivität, Humusgehalt und Cyanamidkonzentration im Boden ab.

Besonders hervorzuheben ist, daß nach der phytosanitären Sonderwirkung des Kalkstickstoffs keine schädlichen Rückstände im Boden bleiben. Das Cyanamid wird vollständig in Harnstoff umgeformt und dient damit der Stickstoffernährung der Pflanzen. Auch der Nitrifikationshemmstoff Dicyandiamid wird langsam zu Harnstoff abgebaut. Dies bedeutet, daß am Ende alle Wirkstoffe den Kulturpflanzen als Nährstoff zur Verfügung stehen und sich keine bodenfremden Abbauprodukte bilden.

Allgemeine Anwendungshinweise

Kalkstickstoff ist viel mehr als ein gewöhnlicher Stickstoffdünger. Seine spezielle Wirkungsweise erfordert eine erhöhte Aufmerksamkeit bei der Anwendung.

Um seine Zusatzwirkungen voll nutzen zu können, ohne die Kulturpflanzen zu beeinträchtigen, sollten Sie folgende Hinweise beachten:

Wartezeit:

Wird Kalkstickstoff vor der Saat bzw. dem Pflanzen der Kulturen ausgestreut, muß mit dem Säen bzw. Pflanzen so lange gewartet werden, bis sich der Wirkstoff Cyanamid in Harnstoff bzw. Ammonium umgewandelt hat. Eine Umsetzung findet nur unter feuchten Bedingungen statt. Flaches Einarbeiten in die Bodenkrume kann die Umsetzung beschleunigen.

Faustregel für die Wartezeit: 2 - 3 Tage pro dt/ha

Das bedeutet z.B. bei 4 dt/ha PERLKA® ist eine Wartezeit von ca. 8 - 12 Tagen notwendig. Im Zweifelsfall einen Kressetest durchführen!

Kopfdüngung:

Bei bestimmten Kulturpflanzen ist auch eine Kopfdüngung möglich. Der Einsatzzeitpunkt hängt dabei vom Wachstums- und Entwicklungsstadium der Pflanzen ab und ist von Kultur zu Kultur unterschiedlich. Genauere Angaben finden Sie in den kulturspezifischen Anwendungsempfehlungen.

Generell:

Während einer Stresssituation für die Pflanzen keinen Kalkstickstoff auf den Bestand ausbringen.

Für eine Kopfdüngung grundsätzlich PERLKA® verwenden. Bei der Anwendung sollten die Kulturpflanzen trocken, der Boden jedoch feucht sein, damit sich der Dünger umsetzen kann.

Ausbringung:

Gleichmäßiges Ausstreuen des Düngers gewährleistet eine gute Wirkung gegen Unkräuter und Pflanzenkrankheiten.

PERLKA® (=geperlter Kalkstickstoff) kann mit allen praxisüblichen Streugeräten ausge- bracht werden. Je nach Düngerstreuer sind Arbeitsbreiten bis 32m möglich. Die entsprechenden Einstellungen am Düngerstreuer erfragen sie bitte beim jeweiligen Hersteller. Verschiedene Firmen, wie z.B.
Amazone
Rauch
Externer Link!
 oder
Bogballe
Externer Link!
, bieten diese Information auch im Internet an.

Gemahlener Kalkstickstoff kann mit allen Kastendüngerstreuern ausgebracht werden. Insbesondere bei Pendel- bzw. Schleuderstreuern ist aber die Anbringung eines Staubschutzes zu empfehlen.

Sicherheitsabstand:

Achten Sie darauf, daß benachbarte Kulturen, die sich in einem empfindlichen Entwicklungsstadium befinden, beim Ausstreuen von Kalkstickstoff nicht beeinträchtigt werden.

Wasserschutzgebiete:

Kalkstickstoff darf in Wasserschutzgebieten angewendet werden. Dabei sind natürlich die N-Menge dem Pflanzenbedarf anzupassen und bestehende Vorschriften zur N-Düngung zu beachten.

Vertragsanbau / Extensivierungsprogramme:

Auch bei einigen Anbauprogrammen, bei denen der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmitteln verboten ist, darf Kalkstickstoff eingesetzt werden, um neben der Düngewirkung seine phytosanitären Zusatzwirkungen zur Gesunderhaltung der Kulturen zu nutzen.

Die Aufwandmenge an Kalkstickstoff richtet sich, wie bei jedem N-Dünger, nach dem Stickstoffbedarf der Pflanzen und dem N-Vorrat im Boden.

Bitte beachten Sie die Sicherheitshinweise im Umgang mit Kalkstickstoff.